Neues vom Bauprojekt / Teil 5

DER GEDENKORT AM KAßBERGGEFÄNGNIS NIMMT GESTALT AN

In einen Einschnitt der ehemaligen Gefängnismauer an der Kaßbergstraße wurde am 14.03.2017 die Ausstellungsarchitektur zur Geschichte des Gefängnisses eingebaut.

  

Die Konstruktion der Ausstellungsarchitektur besteht aus einer zweischaligen, beidseitig hinterleuchteten Glaswand, bei der die einzelnen Gläser mit Punkthaltern auf einer Stahlunterkonstruktion fixiert werden. In den Glasverbund der Gläser ist die Ausstellungsinformation im Siebdurckverfahren eingebettet. Bei der Montage der Ausstellung wird die vorproduzierte Stahlkonstruktion in zwei Teilen vom LKW gehoben, auf dem vorgesehenen Fundament positioniert und mit Reaktionsankern befestigt.

  

Anschließend werden die 10 Gläser der Ausstellung (jeweils 98cm x 315cm) in die Konstruktion eingehängt. Die Abnahme der Ausstellungsarchitektur erfolgt am 15.03.2017. Fotografien sind möglich! Wir befinden uns damit auf der Zielgeraden. Zur Fertigstellung des Gedenkortes wird an der Kaßbergstraße Ende März ein Gedenkstein aus Granit gesetzt; eine Inschrift aus Edelstahlbuchstaben wird auf der Hofseite an die historische Gefängnismauer montiert. Die Arbeiten zur Fertigstellung der Freianlage werden bis Mitte April abgeschlossen. Folgende Arbeiten sind dazu noch auszuführen: Bodenbeläge mit Betonplatten auf der Hofseite und eine wassergebundene Decke an der Kaßbergstraße, Putz- und Malerarbeiten an der historischen Mauer sowie Sanierungsmaßnahmen am ehemaligen Wachturm.

Wir planen die feierliche Eröffnung des Gedenkorts Ende April 2017.

 

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Neues vom Bauprojekt / Teil 4

In der Werkstatt der Firma Eicher wurde die Glaswand probeweise zusammen gebaut.Neben einem ersten Gesamteindruck ging es vor allem darum die Glashalter genau zu justieren.

 

Neun von 10 Gläsern der Konstruktion sind fertig und für den Transport verpackt. Das letzte Glas muss noch mal neu produziert werden, weil es mit diesem Glas Probleme gab.

Noch im Frühjahr soll alles fertig sein und dann am endgültigen Bestimmungsort montiert werden.

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Neues vom Bauprojekt

Die Vorbereitungen für den Gedenkort Kaßberg-Gefängnis laufen auf Hochtouren. Nachdem der Vermesser und der Statiker schon vor Ort gewesen sind, befinden wir uns jetzt in der Phase der Werkplanung. Die Architektengemeinschaft Martin Bennis und Berthold Weidner haben bereits den künftigen Gedenkort  modelliert und fotografiert. So könnte es einmal aussehen...

 

 

Wir wollen einen Gedenkort schaffen, der die ganze Geschichte des ehemaligen Gefängnisses abbildet. Auf Verlangen der Stiftung Sächsische Gedenkstätten muss freilich der deutsch-deutsche Häftlingsfreikauf sowohl grafisch als auch inhaltlich eine zentrale Rolle einnehmen. Noch offen ist dabei die Frage der Anordnung der Gedenksteine für die Opfer vor 1945 und für die Opfer nach 1945, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.

 

 

Nach der bisherigen Planung sollen im September 2016 die Bauarbeiten beginnen. Eine öffentliche Baustellenbegehung wird frühestens im November 2016 möglich sein.

 

 

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Unser Verein erhält Grundstücksfläche zur Errichtung eines Gedenkortes

Die Übertragung eines Teils des Gefängnisgeländes vom Sächsischen Immobilien-Baumanagement an den Verein Lern-und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis wurde am Dienstag, den 2. Februar 2016, perfekt gemacht. Frau Kliese und Herr Renz haben den Verein im Notartermin vertreten und den Grundstückskaufvertrag unterschrieben. Für einen symbolischen Euro erhält unser Verein ein 230 Quadratmeter großes Stück der Gesamtfläche im Außengelände.

Dort wird im Frühjahr der Baustart für die Errichtung eines Gedenkortes entlang der Gefängnismauer beginnen. Der Gedenkort soll mehrere Informationstafeln umfassen, die über die Geschichte des Gefängnisses vor und nach 1945 Auskunft erteilen.

Das Projekt wird ausgeführt vom Architekten Martin Bennis, der über vielfältige Referenzen im Bereich der Erinnerungsarbeit an Außenanlagen - etwa Fort Zinna in Torgau - verfügt.

Wir freuen uns, dass endlich sichtbar wird, was an diesem Ort geschehen ist. Das Gefängnisgebäude selbst bleibt von dem Kauf unberührt. Der Vorstand hält wie die weiteren Vereinsmitglieder - allen voran die Zeitzeugen - an dem Wunsch fest, einen Teil des Gebäudes weiter für Führungen zu nutzen. Der Führungsbetrieb verläuft bis auf Weiteres auf ehrenamtlicher Basis und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

 

 

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Staatssekretär Uwe Gaul besucht Kaßberg-Gefängnis / Lob an Gedenkverein für wichtige Erinnerungsarbeit

Uwe Gaul, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat heute das einstige Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz und den Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis besucht. Bei dem Besuch ging es um die Möglichkeiten der Gedenkarbeit in der einst größten Abschiebehaftanstalt der DDR. Der Verein hat dafür ein inhaltliches Konzept erarbeitet, nachdem in einer kleinen Ausstellung über die Nutzung des Gefängnisses von 1933 bis 1989 informiert werden soll. Der Verein übernimmt als Träger des Gedenkortes die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung dieser Ausstellung.

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Virtueller Rundgang durch das Kaßberg-Gefängnis

Dank des freundlichen Angebots der Agentur Horus Vision ist es ab sofort rundum die Uhr und zu jeder Jahreszeit möglich das Kaßberg-Gefängnis zu besichtigen. Klicken Sie auf das Bild und unternehmen Sie einen virtuellen Rundgang durch das Kaßberg-Gefängnis.

Selbstverständlich weisen wir an dieser Stelle gerne darauf hin, dass der virtuelle Rundgang durch das Gefängnis sich in das Projekt Virtuelles Chemnitz eingliedert:

Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich für die angenehme Zusammenarbeit und freundliche Unterstützung bei HORUS VISION bedanken.

 

 

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Verein will Teil des Gefängnisgeländes erwerben

Die Mitgliederversammlung des Vereins Lern-und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. hat am 26.10.2015 beschlossen, das Kaufangebot des Freistaats Sachsen zur Errichtung eines Gedenkorts anzunehmen, und hält an seiner Zielstellung fest, Teile des historischen Gefängnisgebäudes weiterhin zu nutzen und dauerhaft in den Lern- und Gedenkort einzubeziehen. Die Mitglieder des Vereins Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. haben gestern nach einer intensiven und auch kontroversen Diskussion mit großer Mehrheit beschlossen, einen Teil des Kaßberg-Gefängnisgeländes zu erwerben, um dem großen Ziel einer Gedenkstätte auf diese Weise ein Stück näher zu kommen. Der Freistaat Sachsen, vertreten durch den SIB,
bietet dem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. an, einen Teil der Gefängnisfläche zu erwerben, um dort einen dauerhaften und
ganzjährig begehbaren Gedenkort zu errichten. Gegenstand des Vertrags ist eine noch zu vermessende Teilfläche von ca. 200 m². Die kaufgegenständliche Teilfläche liegt im Südwesten des Grundstücks.
Auf ihr steht ein Wachturm. An diesem schließt sich in nördlicher und östlicher Richtung die Gefängnismauer an. Der Kaufgegenstand grenzt unmittelbar an die Kaßbergstraße an. Der Freistaat Sachsen verkauft an den Verein diese Teilfläche für einen symbolischen Euro und verpflichtet sich im Rahmen einer unentgeltlichen Geschäftsbesorgung den Gedenkort nach Maßgabe des Entwurfs „Wettbewerb Gedenkort-Kaßberg-Gefängnis" der AG Berthold Weidner/Martin Bennis zu errichten sowie diesen für den Verein zu erstellen und zu übergeben. Mit den Baumaßnahmen wird unverzüglich nach notarieller Beurkundung des Vertrages begonnen. Der Verein hat sich diesen Schritt nicht leicht gemacht. Aufgrund der inzwischen jahrelangen Querelen um den historischen Ort sind vor allem die Zeitzeugen auch skeptisch, ob mit diesem Schritt der Verein mit einer
Teillösung zufrieden gestellt werden soll. Dabei ist besonders ihnen wichtig, weiterhin Führungen innerhalb des Zellentraktes durchführen zu können, wo ihre Leidensgeschichten geschrieben wurden. Die Sorge, es können bei einem Gedenkort außerhalb des eigentlichen Gebäudes bleiben, teilt auch der Vereinsvorstand. "Wir wollen dennoch auch für diesen Teil des Geländes zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen können" sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Hanka Kliese.
Vereinschef Jürgen Renz ist überzeugt: "Wir werden beharrlich deutlich machen, dass dies für uns nur ein Zwischenschritt sein kann. Für uns ist nach der Entscheidung trotz aller Bauchschmerzen das Glas halb voll. Der Verein stellt sich in dieser Situation seiner Verantwortung und freut sich auf die Aufgabe, den noch zu errichtenden Gedenkort zu betreiben. Damit wird ein dauerhaftes Angebot geschaffen, die wechselvolle und bedeutende Geschichte des Kaßberg-Gefängnisses ganzjährig zu präsentieren."

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Wolfgang Looß: 5. Oktober 1928 - 24. September 2015

Wolfgang Looß begleitete den Verein seit der Gründung. Zunächst als einziger Zeitzeuge, der über die Verbrechen der sowjetischen Besatzungszeit berichten konnte, nutzte er viele Möglichkeiten, gegen das Vergessen aktiv zu sein. Ungeachtet seines hohen Alters trat er vor Schulklassen, in Diskussionsrunden und natürlich auch am authentischen Ort im Kaßbgerg-Gefängnis auf. Er wurde nicht müde zu mahnen. Sein treuester Begleiter war dabei der braune Holzkoffer, der ihm aus seiner Zeit in Workuta geblieben war. Zum 17. Juni sprach er hochbetagt zu Schlülern und Vertretern der Politik. Mit den Ergebnissen der bisherigen Aufarbeitung gab er sich selten zufrieden, er forderte stets mehr Auseinandersetzung. Er geriet als junger Mann in die Fänge der stalinistischen Willkür und war in mehr als zehn Lagern interniert. Seiner Jugend beraubt, konnte er im hohen Alter Aufmerksamkeit und Mitgefühl für sein Schicksal erfahren, dass er zu DDR-Zeiten geheim halten musste. Seine Beharrlichkeit soll für uns im Einsatz für eine Gedenkstätte beispielgebend sein.

Unser Mitgefühl gilt seiner ganzen Familie.

 

 

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