Sachverständige fordern Aufnahme des ehemaligen Kaßberggefängnis in neues Gedenkstättengesetz

Bei der Anhörung am 21. Mai 2012 im Sächsischen Landtag sprachen sich gleich mehrere Sachverständige dafür aus, den bisher nicht im Gesetz berücksichtigten Gedenkort des Kaßberg-Gefängnisses in Chemnitz in den Kanon der institutionellen Förderung aufzunehmen. Unter ihnen der Historiker Professor Joachim Scholtyseck, der die Bedeutung des Gedenkortes sowie die in kurzer Zeit auf gutem Niveau entwickelte Arbeit vor Ort betonte. Ebenfalls sprach sich der einstige Bürgerrechtler Tobias Hollitzer, Mitglied des Stiftungsbeirates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, für das Kaßberg-Gefängnis als Gedenkort aus.

Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende des Chemnitzer Vereins "Lern- und Gedenkort Kaßberggefängnis e.V.", sieht darin ein wichtiges Signal. "Nachdem zur Museumsnacht am 5. Mai bereits die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Chemnitz ihr deutliches Bekenntnis zur Errichtung eines Lern- und Gedenkortes abgegeben haben, erhält das Ansinnen nun Rückenwind durch Sachverständige aus Wissenschaft und Gedenkstättenarbeit. Das bestärkt uns als Verein enorm und ich hoffe, dass die Forderungen bei den Verantwortlichen aus den Regierungsfraktionen nicht auf taube Ohren stoßen. Es sprechen viele gute Gründe für eine Gedenkstätte."

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