Filmprojekt „Das Kaßberg-Gefängnis und seine Gesichter“
Am 5. Mai 2018 erfolgte die öffentliche Premiere des Films „Das Kaßberg-Gefängnis und seine Gesichter“, der auf Interviews mit Zeitzeugen basiert. Im Sommer 2016 begannen die ersten Dreharbeiten unter Leitung von Egmont Elschner und der (damaligen) Seniorenredaktion des SAEK. Auf Grundlage der ersten vier Interviews entstand ein Trailer mit einer Laufzeit von etwa zehn Minuten. Er wurde erstmals im August 2017 im Grenzlandmuseum Eichsfeld gezeigt. In der Zwischenzeit erfolgten weitere Interviews, sodass genug Material für einen längeren Film vorlag.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Egmont Elschner beim Dreh mit Chris Bürger Die SAEK-Seniorenredaktion beim Interview mit Wolfgang Lötzsch
(Sommer 2016) (Sommer 2016)
Rudolf Sehm mahnt im Interview: „Es darf nichts vergessen werden!“ Karl-Heinz-Schopach bei der Aufnahme
(Oktober 2017) (Oktober 2017)
Bis zum März 2018 ließen sich acht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen interviewen. Gemeinsam begannen die Vereinsmitglieder Sabine Sieble, Florian Reichold und Kristina Seel mit Steffi Lehmann, der Mitarbeiterin des Vereins, jedes der acht Interviews auf vorher festgelegte Themengebiete minutiös einzuteilen, z. Bsp. Ankunft im Kaßberg-Gefängnis oder Haftalltag. Im Anschluss folgte der aufwändigste Teil des Filmprojekts: Florian Reichold ordnete jeden Gesprächsschnipsel, jede Minute den einzelnen Komplexen zu. Er bearbeitete Kapitel für Kapitel. Jedes Puzzlestück musste seinen Platz finden, damit die Interviews inhaltlich ein Gesamtbild ergaben und einer zeitlichen Chronologie von über vier Jahrzehnten folgten. Die daraus entstandenen Sequenzen wurden wieder begutachtet und gegebenenfalls verschoben. Nach mehrmonatiger Arbeit integrierte das Team im Frühjahr 2018 Luftbildaufnahmen, Videoaufzeichnungen aus dem Inneren des Gebäudes, Unterschriften und historische Fotos in den Film. Durch die zeitliche und inhaltliche Struktur liefert der Film ein eindrucksvolles Bild der Repressionsgeschichte in der größten Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR.
Kristina Seel, Florian Reichold und Steffi Lehmann bei Florian Reichold und Steffi Lehmann beim Schneiden (Februar 2018)
der Sichtung der Interviews (v.l.n.r. September 2017)
Wir danken allen Zeitzeugen, der Seniorenredaktion, den langjährigen Vereinsfreunden Egmont Elschner, Sabine Sieble, Florian Reichold und Kristina Seel sowie dem SAEK für die Unterstützung.
Das Filmprojekt wurde gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für Demokratie, Toleranz und für ein weltoffenes Chemnitz.